Mittwoch, 24. März 2010

da kobbrofoa


Viele ältere St.Pöltner (so wie ich ;-) kennen noch den "kobbrofoa". Kaum jemand sonst auf der Welt kann sich darunter etwas vorstellen. Nun, hier ist des Rätsels Lösung:

kobbrofoa nannten wir die blecherne Mülltonne vorm Haus oder im Innenhof.

Um die Wende zum 20. Jahrhundert gab es in Wien das von einem gewissen Alexander Hartwich unter dem Namen »Koprophor« propagierte Müll-Entsorgungssystem. Weil die Sammelbehälter nicht entleert, sondern zur Gänze ausgetauscht wurden, trat dabei zwar kaum Staub oder Gestank zu Tage, doch die Methode war recht kostspielig. So wurde 1918 entschieden, das in Köln bereits bewährte »Colonia«-System in Wien zu testen. Dabei wurden die Sammelbehälter in Müllwägen mit einer speziellen Staubschutzvorrichtung entleert. In den folgenden Jahren wurden in sämtlichen Innenhöfen »Colonia-Kübel« aufgestellt. Mehr als 170.000 waren es, als 1923 die Umstellung auf das bis heute gebräuchliche System abgeschlossen war.

Dass sich die Bezeichnung "Koprophor" gerade in St.Pölten so lange hielt, muss wieder einmal damit zu tun haben, dass wir hier ständig einige Jahre hinten sind - entschuldigung - waren. Denn das hat sich ja doch wohl in den letzten Jahren geändert, oder?

Quelle: www.ecology.at

2 Kommentare:

  1. danke, danke, jetzt weiß ich endlich wo das herkommt!

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  2. übrigens: Koprophor heißt natürlich Mülleimer, wie alle Altgriechen längst wissen: κόπρος (kópros) = Kot, Schmutz und φορά (phora) das Getragenwerden, also "Behälter"

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