Die St.Pöltner Mundart ist ein ost-mittelbairischer Dialekt.
Das Bairische verbreitete sich im Zuge von Wanderungsbewegungen der Menschen über das heutige Südbayern östlich des Lechs hinaus und im Laufe des Mittelalters über das heutige Österreich östlich des Arlbergs, Südtirols und einigen Gebieten in Westungarn (heutiges Burgenland), Italiens, sowie Teile des heutigen Sloweniens und Tschechiens. In dieser Zeit vermischten sich auch Teile des Bairischen (im heutigen Süd- und Ostösterreich) mit slawischen und rätoromanischen Sprachelementen.
Mittelbairisch wird in Niederbayern, Oberbayern, im Süden der Oberpfalz, im Flachgau, in Oberösterreich, Niederösterreich und Wien gesprochen. Das Tiroler Unterland, Salzburg (ohne den Flachgau), die Obersteiermark und das Burgenland bilden das südmittelbairische Übergangsgebiet.
Da fast alle größeren Städte des bairischen Sprachgebiets im Donauraum liegen, sind die regionalen Unterschiede entlang der Donautiefebene vom Lech bis zur Leitha im Allgemeinen geringer als die Unterschiede zwischen den verschiedenen Alpentälern des Südbairischen.
Das Mittelbairische lässt sich noch untergliedern in Westmittelbairisch (auch „Altbairisch“ genannt) und Ostmittelbairisch. Die Grenze zwischen diesen verläuft durch Oberösterreich und verschiebt sich durch den starken Druck, der vom Wiener Dialekt ausgeht, allmählich westwärts zur Staatsgrenze zwischen Deutschland und Österreich hin.
Dieser Druck des Wienerischen war es auch, der schon vor längerer Zeit das St.Pöltnerische beeinflusst hat, sodass es sich heute deutlich vom ostmittelbairischen Dialekt der umliegenden Landbezirke unterscheidet. Die St.Pöltnerin geht eikaufn, nicht eikaffa, ruft: kumm! nicht kimm! und zählt aans, zwaa, drei und nicht oas, zwoa, drei.
Dennoch ist St.Pöltnerisch nicht mit Wienerisch gleichzusetzen. Wenn auch vieles, das in diesem Blog beschrieben wird, auch auf das Wienerische zutrifft, gibt es doch einen St.Pöltner Kern, der allerdings mehr und mehr durch die immer dichtere Vernetzung der St.Pöltnerisch- mit den Wienerisch-Sprechern verschüttet wird. Diesen Kern herauszuschälen und zu dokumentieren ist das Anliegen dieses Blogs.